Bitte nicht Anfassen – über Consent

Natürlich ist mir bewusst, ich bin ein Mann, wer auch immer eine realistische (!) und allgemein gültige Version haben möchte, der höre lieber wirklich Betroffenen – also Frauen, weiblich Gelesenen und margnialisierten Gruppen – zu (und wir wissen beide, das passiert nicht) oder nehme die hier niedergeschriebenen Gedanken x100 und runde danach großzügig auf.

Behutsames Züchtigen

Interessant, wo einen die Online-Biographie so hinführt. Durch die Apokalypse Anfang 2020 ergaben sich mehrere Dinge, eins davon mit dem größten Nachhall dürfte sein, dass sich eine sehr gute Online-Freundin und eine weitere Dame zuerst online kennenlernten und schließlich zarte Bande miteinander knüpften. Und das diese besagte Dame Moderatorin in einem – wegen Coronny – neu gegründeten Discord-Server wurde, der zwar kein BDSM-Server war, aber zu einem gutem Teil von Personen aus dieser Subkultur gegründet und verwaltet wurde. Also, selbst wenn es hier sehr jugendfrei zuging, erhielt ich als geneigter Gast in den virtuellen Gewölben einen guten Eindruck über ….. nein, nicht wie man sich gegenseitig am Besten den Popo verhaut, sondern: Consent! Wie miteinander umzugehen ist, was Safe Sane Sensual bedeutet und was für ein Scheißbuch die “50 Graustufen“ sind.

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#Pflege – Bitte vergesst uns wieder

Guten Tag, mein Name ist Stefan Si***, es reicht mir, wenn Sie Stefan sagen, bitte nicht Herr Pfleger, das ist so sperrig. Vielleicht hatten Sie einen Unfall, vielleicht leiden Sie an einer chronischen Krankheit, wie auch immer, irgendetwas ist passiert, entweder sind Sie freiwillig gekommen oder wurden gebracht. Ich verstehe, dass Sie sich den Tag anders vorgestellt haben, bestimmt hatten Sie Besseres vor, als Zeit im Krankenhaus zu verbringen. Es ist meine Aufgabe, Sie zu unterstützen und wieder fit für Ihr Zuhause zu bekommen.

So oder so ähnlich gehen in einem die Gedanken, wenn man versucht, sich selbst und seinen Beruf auch mit den Augen des Patienten, des Menschen, gegenüber zu reflektieren. Pflege ist ein Berufsstand, den niemand brauchen will. Ohne darauf einzugehen, wie andere europäische Länder professionelle Pflege für ihre Bürger anbieten, kann man nüchtern und ohne Groll feststellen, dass man uns nicht gerne nötig hat. Man möchte nicht in eine Situation kommen, in der ein dicker Mann wie ich beim Aufstehen, beim Essen und bei den kleinen oder großen Geschäften hilft.

Pflege geniest dennoch einen stabilen Respekt in der Bevölkerung, regelmäßig landen wir bei Beliebtheitsumfragen auf vorderen Plätzen. Taucht man etwas tiefer, kommen Sätze wie „Finde ich toll, ich könnte das nicht“ gut, aus dem gleichen Grund könnte ich kein Tischler sein, es fehlt mir am Können. Ist es neunmalklug, gar fatalistisch, wenn mein Beziehungsohr raushört „Ich will das nicht machen müssen“

Unsere „Kundschaft“ ist signifikant älter und gebrechlicher als der Bevölkerungsschnitt. Besonders fällt das auf, wenn ich mein Krankenhausdenken kurz abstelle und auch an die Kollegen*innen in der ambulanten Pflege und in den Pflegeheimen denke.

Pflege ist ein unzufriedener Beruf. Die Verweildauer ist gering, es gibt einen Ausdruck für das Hinwerfen und die berufliche Neuorientierung: Pflexit. Es existiert keine bundesweite Berufskammer. Wir sind zwar die ersten, die lächelnd vor die Kamera geschleift werden aber sehr weit unten in der „Rangordnung“ im Gesundheitssystem, obwohl wir zahlreichste Berufsgruppe sind.

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Ich möchte mich empören!

((TLDR: Die Bösen werden immer gewinnen, solange die Guten sich gegenseitig zerfleischen))

Ich wohne im Höcke-Land. Regelmäßig befinde ich mich auf Domplätzen, Stadtplätzen und so weiter und brülle zusammen mit vielen Anderen „Nazis raus“ und Ähnliches, einfach nur damit man das dumme Gelaber der „besorgten“ dunkelblaubraunen Brut nicht mehr ertragen muss. Während die AFDer vor sich hinopfern und online Kommentarspalten in schlechtem Deutsch vollschreiben, dass dies eine Einschränkung der Meinungsfreiheit wäre, und wenn der Tag kommt landen wir eh alle im Gas. (sic!)

Ob sich die Intention der Metallspürhunde mit diesem Eintrag deckt kann ich nicht sagen, aber das Lied ist verdammt cool!

Warum also diese Überschrift? Nun, mir fallen zwei große Probleme auf: Hype und In/Out-Group-Denken. Und das leider nicht erst seit gestern.

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Musik ist kein Hobby V2

Niemand, absolut niemand mag Uwe Boll! Ich bin mir nicht mal sicher ob Uwe Boll Uwe Boll mag. Zumindest muss ich ihm aber zugestehen, dass er in den seltenen Momenten, wenn man ihm nicht die Möglichkeit gibt, auf den Boden zu kacken, sondern ihn z.B. durch eine Videothek führt, er liebevoll von objektiv interessanten und ungewöhnlichen Filmen spricht. Geschmack scheint vorhanden zu sein, Talent nicht unbedingt oder zumindest nicht immer.

Screenshot von Rottentomatoes.com

Von diesem Rant gab es eine V1. Diese hätte ich natürlich in diese Version dieses Blogs übertragen können. Doof nur, dass das Problem selbst diesem Rant applaudiert hat. Zugegeben keine ungewöhnliche oder seltene Ironie. Ungewöhnlich auch nicht all die Dinge, die ich in V1 angemahnt habe. Eine sich selbst fressende Kombination aus hochmotivierten „Veranstaltern“, die es nicht verstehen, dass Techniker, Unterkünfte und Benzin tatsächlich Geld kosten und lieber hochharmonisch darauf vertrauen, dass wir in der Szene™ ja alle zusammen gehören; Publikum dass eigentlich nur auf die Aftershowdisco wartet und im unbeachtetem Mittelpunkt: Der Hobbymusiker, gerade das erste Album draussen (natürlich im „eigenen Studio“ aufgenommen, autobiografisch und soooo viel Herzblut) und jetzt vor der Aufgabe stehend, den klanggewordenen Erguss irgendwie live ohne Autotune und Timeshift dahinzuspielen oder die Sache gut genug zu faken. Zweiteres ist übrigens vorzuziehen, weil dann nicht all die Kabel, all die Monitore, all die Verstärker und all die Effekte an all den Keyboards…..*lufthol* …. gerade heute (und natürlich nur heute!) spontan versagen können. Nein, ich habe kein Ladekabel fürs iPad!

Ja, das ist schlecht und bedauerlich und überhaupt. Und die Jugend von heute mit ihren Computern und MP3s klingen eh viel schlechter als Vinyl (nein, tun sie nicht! Googelt „Rauschabstand“) und so weiter, ja alles schlimm! Aber darum schreibe ich das hier alles nicht. 12 Jahre nach ZwischenWelt ist mir, mit gehörigem Abstand zu meinem eigenen Werk etwas aufgefallen: Meine Musik, war größtenteils…… ziemlich schlecht!

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Ich, der Migrant

Alles begann im Frühjahr 2015. Ich sollte also nochmals Vater werden. Schön! Es begannen die stressigsten Monate meines Lebens mit dem Ziel, aus der Fernbeziehung doch endlich einen Familienverbund zu machen. Obskurerweise erschien kurz zuvor ein Video der von mir sehr geschätzten Bloggerin und Pflegewissenschaftlerin mauerunkraut

https://youtu.be/GEXVIsBjzBw

Die gute Dame war also vor kurzem aus ihrer Heimat Bayern ins schöne Köln gezogen. Dabei fasste Sie mit Herz UND Augenzwinkern zusammen, wie sie die neue Situation in einer neuen Stadt so empfand.

Was ich da noch nicht wusste: 2017 mussten meine Partnerin und ich uns eingestehen, dass ihre Migrationspläne gescheitert waren. Das Heimweh war schlimmer. Ein paar unschöne Lebensumstände gossen zusätzlich Öl ins Feuer. Also hies es für uns beide – ab (zurück) in das Bundesland, das statistisch die meisten Rückkehrer hat – also Menschen, die wegzogen um dann wieder dorthin zurück zu kehren: Nach THÜRINGEN

…. es kommt keine Pointe – schaut Euch einfach das Video an!